Das Anlegen

Als ich das erste Mal mit einem Boot anlegen mußte, war ich aufgeregt, trotz der deutschen Führerscheine Binnen und See. Die Therorie ist das eine, die Praxis aber das andere. Bleiben Sie ruhig, denn Sie wissen ja seit Beginn der Fahrt, welche Schraube das Boot hat.

 

Wenn Sie nun anlegen wollen, versuchen Sie, die "Schokoladenseite" des Bootes auszunutzen. Nehmen wir einmal an, das Boot besitzt eine linksdrehende Schraube. Diese Boot hat daher die Neigung, bei Vorwärtsfahrt leicht nach links, also nach Backbord, zu drehen. In der Regel ist dieser Radeffekt kaum spürbar. Müssen Sie aber rückwärts fahren, so wird dieser Effekt deutlich stärker, da das Ruder, einfach gesprochen, dann direkt hinter der Schraube sitzt. Daher wird dieses Boot bei Rückwärtsfahrt nach rechts, also nach Steuerbord, versetzt. Dies bedeutet nun, dass bei einem Anlegemanöver mit einem Boot mit linskdrehender Schraube an Steuerbord angelegt werden sollte, da das Boot automatisch nach rechts versetzt wird, ohne auch nur das Ruder bewegen zu müsssen. Was heißt das nun in Praxis: Fahren Sie mit dem Boot soweit wie möglich parallel zur Anlegestelle, schalten Sie dann vorsichtig auf Rückwärtsfahrt, bis die Fender leicht den Kai berühren, befestigen Sie die Leinen und schalten Sie anschließend vorsichtig auf Vorwärtsfahrt mit Ausschlag des Ruders nach Steuerbord. Sie werden sehen, dass Ihr Boot auch ohne Bugstrahlruder ganz langsam mit dem Bug ebf. nach Steuerbord driftet. Anschließend können Sie auch hier die Leinen festmachen. Das wars! Versuchen Sie dieses Manöver einfach einmal unterwegs an einer übersichtlichen Stelle der MARREKRITE Anlegestellen. Sie werden sehen, dass es nicht so schwer ist. Manche Skipper machen allerdings erst am Bug fest und dann am Heck. Die Vorgehensweise ist aber die gleiche.

 

Mit dem Bug- und Heckstrahlruder kann man natürlich das Ausscheren bei der Rückwärtsfahrt wesentlich unterstützen. Rückwärts nach rechts heißt dann: Joystick für das Bugstrahlruder nach links. Bei einem Boot mit rechtsdrehender Schraube ist die Reihenfolge natürlich ganau anders herum. Können Sie nicht  weit genug vorher parallel zur Anlegestelle fahren, weil Sie z.B. eine "Parklücke" belegen wollen, so ist ein Anfahren mit einem Winkel unumgänglich, je spitzer desto besser.  Aber dies funktioniert mit ein paar Anläufen dann auch.

 

Bitte vermeiden Sie, dass die Leinen ins Wasser fallen. Sie könnten sich in der Schraube verfangen und das Boot damit manövrierunfähig machen. Außerdem sind nasse Leinen nicht gerade gut zu handhaben.

 

 

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